Umfrage der HES-SO über sexuelle und sexistische Belästigung
Die HES-SO hat die Prävention und Bekämpfung von sexueller und sexistischer Belästigung zu einer Priorität erklärt. Vor diesem Hintergrund hat sie entschieden, eine breit angelegte Umfrage in ihrer Gemeinschaft durchzuführen, um das Ausmass der sexuellen und sexistischen Belästigung innerhalb der Institution besser erfassen und die Wirksamkeit der bestehenden Massnahmen beurteilen zu können.

Das Institut MIS Trend führte deshalb im Auftrag der HES-SO eine Umfrage unter der gesamten Studierendenschaft (Bachelor, Master und Weiterbildungen) und den festangestellten und temporären Mitarbeitenden durch, womit also rund 42'000 Personen kontaktiert wurden. Im Fokus standen dabei Situationen, in denen die befragten Personen selbst Opfer von sexueller und sexistischer Belästigung wurden – von abwertenden oder sexistischen Bemerkungen bis hin zu versuchter oder tatsächlicher Vergewaltigung – oder solche Vorfälle beobachtet haben. Die Befragten wurden zudem gebeten, anzugeben, ob diese Belästigungen in den letzten 12 Monaten oder zuvor (ohne zeitliche Begrenzung) stattgefunden hatten. Diese Fragen ermöglichten es auch, abzuklären, in welchem Kontext sich die Belästigungen ereignet hatten, und die Bekanntheit und Wirksamkeit der bestehenden Mechanismen zur Bekämpfung und Prävention von sexueller und sexistischer Belästigung innerhalb der Hochschulen zu beurteilen.
Für eine noch bessere Prävention und Bekämpfung sexueller und sexistischer Belästigung
Die HES-SO will die Ergebnisse dieser Umfrage nutzen, um ihre Massnahmen zu verstärken und noch gezielter einzusetzen.
- Die HES-SO leitet spezifische Massnahmen für Studierende ein, die gemäss den Ergebnissen der Umfrage die primären Opfer sexueller und sexistischer Belästigung sind. Systematische Präventions- und Sensibilisierungsmassnahmen, eine Erinnerung an die Nulltoleranz-Politik der Institution gegenüber solchen Verhaltensweisen sowie eine verstärkte Information über die Mechanismen und Einrichtungen, in denen Vorfälle gemeldet werden können und Betroffenen zugehört wird, werden zu Beginn jedes Studienjahres durchgeführt.
- Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Dachverband der Studierendenverbände der HES-SO, dem Dachverband der Studierendenverbände der HES-SO, werden deren Mitglieder in der Prävention und Bekämpfung von sexueller und sexistischer Belästigung geschult, damit die Verbände für Studierende als Ansprechstelle dienen und sie unterstützen können.
- Die Anzahl der Schulungen zum Thema sexuelle und sexistische Belästigung, die sich an das Personal der Hochschulen richten, wird im Katalog des Zentrums für berufliche Weiterbildung der HES-SO (DEVPRO) erhöht. Die Hochschulen werden dafür sorgen, dass sich ihr Personal verstärkt daran beteiligt.
- Die HES-SO wird innerhalb ihrer Gemeinschaft den normativen Rahmen – zivilrechtlich, strafrechtlich, akademisch – und die Handlungsmöglichkeiten der Hochschulen in Bezug auf den Umgang mit Belästigungen und deren Sanktionierung stärker hervorheben.
Diese Arbeiten werden sofort aufgenommen. Die Massnahmen werden bis zum Beginn des Studienjahres 2025 schrittweise eingeführt und danach systematisch umgesetzt. Um die Entwicklung dieser Problematik und die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen messen zu können, wird die Umfrage im Jahr 2027 erneut durchgeführt.