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Geschichte

Die Ursprünge

Zu Beginn der 1990er Jahre wollte die Schweizer Regierung der einheimischen Wirtschaft eine neue Dynamik verleihen und dazu die Berufsbildung aufwerten und den Inhaberinnen und Inhabern von EFZ neue Möglichkeiten bieten. Zu diesem Zweck plante sie die Schaffung von Fachhochschulen, die Abschlüsse der Tertiärstufe A nach dem Bologna-System vergeben sollten.

Die Einführung der Berufsmaturität und danach der Fachmaturität, die für Inhaberinnen und Inhaber eines EFZ eine Voraussetzung für die Zulassung zur Fachhochschule ist, begann im Jahr 1993. 1994 beschloss die Konferenz der kantonalen Berufsbildungsämter der Westschweiz und des Tessins (CRFP), eine einzige Fachhochschule für die Westschweiz einzurichten. Die rechtlichen Grundlagen für die Schaffung von Fachhochschulen wurden auf Bundesebene zwischen 1995 und 1996 eingeführt.

Schaffung der HES-SO

Die sieben Partnerkantone der HES-SO unterzeichneten 1997 das Interkantonale Konkordat, in dem die Struktur und Funktionsweise der HES-SO festgelegt wurden.

Die HES-SO wurde 1998 offiziell gegründet und umfasste in einer ersten Phase die Fachbereiche Ingenieurwesen und Architektur, Wirtschaft und Dienstleistungen sowie Gestaltung.

Die Höheren Technischen Lehranstalten (ETS), die Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschulen (ESCEA) und die Höheren Schulen für Gestaltung (ESAA) der Partnerkantone erhielten neue Rollen und Verantwortlichkeiten und wurden neu als Hochschule bezeichnet.

Neben der theoretischen und praktischen Ausbildung wurden diesen Hochschulen zusätzliche Aufgaben übertragen: Forschung und Entwicklung, Dienstleistungen zugunsten der Wirtschaft mittels Wissens- und Technologietransfer, Weiterbildung und Zusammenarbeit mit anderen Bildungs- und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland.

Die HES-SO wird grösser

Die HES-SO wuchs 2004 durch den Zusammenschluss mit der 2001 gegründeten Fachhochschule Westschweiz für Gesundheit und Soziale Arbeit. Der Fachbereich Musik gehört seit 2005 zur HES-SO. Die visuellen und darstellenden Künste kamen 2006 hinzu.

Das Studienangebot wurde 2007 durch die Eröffnung der ersten acht Master-Studiengänge erweitert.

Neue Interkantonale Vereinbarung

Mit Inkrafttreten der neuen Interkantonalen Vereinbarung im Jahr 2013 änderte die HES-SO ihre Führungsstruktur. So wurde das Präsidium durch ein vierköpfiges Rektorat ersetzt. Die neue Vereinbarung sah auch eine verstärkte Beteiligung der Studierenden, des Lehrkörpers, des Mittelbaus und des administrativen und technischen Personals an der Funktionsweise der HES-SO vor. Ihre Vertreterinnen und Vertreter wurden 2015 erstmals in den Kooperationsrat und die sechs Mitwirkungsräte der Fachbereiche gewählt.

2017 unterzeichnete die Fachhochschule Westschweiz zudem eine vierjährige Zielvereinbarung mit den sieben Partnerkantonen und Leistungsaufträge mit allen Hochschulen und Fachbereichen.

Akkreditierung

2019 erteilte der Schweizerische Akkreditierungsrat der Fachhochschule Westschweiz die institutionelle Akkreditierung, mit der anerkannt wird, dass die HES-SO die Qualität ihres Bildungs- und Forschungsauftrags gewährleisten kann.

Mit den Partnerkantonen wird eine neue Zielvereinbarung für 2021-2024 unterzeichnet. Für denselben Zeitraum werden auch Leistungsaufträge abgeschlossen, die die HES-SO mit den Hochschulen und den Fachbereichen verbinden.

Im Jahr 2022 wird die HES-SO als erste Fachhochschule einer europäischen Universität beitreten. Sie ist mit der europäischen Universität UNITA-Universitas Montium assoziiert, was neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Mobilität für die Studierenden und das Personal der HES-SO eröffnet.

2023 werden 43 Bachelor-Studiengänge und 25 Master-Studiengänge angeboten. Der wichtigste von der HES-SO verliehene Abschluss ist nach wie vor der Bachelor, der von neun von zehn Absolventinnen und Absolventen erlangt wird.