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Globale Strategie und Absichtsplan 2025–2028

Die Tatsache, dass die globale Entwicklungsstrategie und der Absichtsplan der HES-SO für die Jahre 2025–2028 eine gemeinsame Referenz darstellen, ist dem Engagement aller Direktionen, der Verantwortlichen der Fachbereiche sowie des Kooperationsrates und des strategischen Rates zu verdanken. Dieses Dokument dient nicht nur intern als Referenz, sondern ist auch unser Vorschlag zuhanden des Regierungsausschusses für die Ausarbeitung der vierjährigen Zielvereinbarung 2025–2028.

Die Welt bewegt sich und ist im Wandel, aber der Erfolg einer Hochschule erfordert einen langen Atem und beruht auf Massnahmen, die in einer langfristigen Vision verankert sind. Kontinuität zwischen der neuen Strategie und der Strategie für den Zeitraum 2021–2024 ist deshalb wichtig. Die Stärkung der Partnerschaft mit der Berufswelt ebenso wie die Weiterentwicklung des Bildungsangebots bleiben Prioritäten. Neuere Entwicklungen wurden integriert, so etwa die Verankerung der HES-SO in Europa und die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz. Was die gesellschaftlichen Auswirkungen der Forschung anbelangt, so sollen diese insbesondere dank Open Science verstärkt werden.

Diese ehrgeizige globale Strategie ermöglicht es der HES-SO, in einem Geist der Offenheit, der Kooperation und der Interdisziplinarität in den Zeitraum 2025–2028 zu blicken.

Luciana Vaccaro, Rektorin der HES-SO

Die Ausarbeitung des Strategiezyklus 2025–2028 beruht auf einem partizipativen Ansatz, bei dem alle Beteiligten entsprechend ihrer Kompetenzen einbezogen wurden. So war das Rektorat mit der Koordinierung des gesamten Prozesses betraut, während der strategische Rat der HES-SO Empfehlungen zur Ausgangsanalyse verfasste. Die Hintergrundanalyse wurde dem Kooperationsrat und dem Lenkungsausschuss zur Stellungnahme vorgelegt; diese beiden Gremien waren auch an der Ausgestaltung der strategischen Vision beteiligt. An der Formulierung der gemeinsamen Absichten der HES-SO für den Zeitraum 2025–2028 wirkten schliesslich das Rektorat, der Leitungsausschuss und die lokalen Hochschuldirektionen mit. Dieser partizipative Ansatz konkretisiert das Bestreben, die Akzeptanz und Unterstützung der akademischen und institutionellen Vorhaben und die Relevanz der gemeinsamen Vision der HES-SO miteinander zu verbinden.

Zur Erinnerung: Der auf dieser Webseite veröffentlichte Text ist eine gekürzte und vereinfachte Version, die für die breite Öffentlichkeit bestimmt ist. Massgebend ist der Text, der durch den Beschluss des Rektorats R2023/30/93 vom 7. November 2023 verabschiedet wurde.

Ambitionen 2030

Bis 2030 will die HES-SO eine Hochschule sein:

  • die sich auf die Autonomie all ihrer Hochschulen stützt, um ihre Aufgaben auf die Bedürfnisse der Partnerregionen abzustimmen, ihre Vielfalt zu pflegen und ihre Rolle als Sprungbrett für einen sozialen Aufstieg zu stärken.
  • die Paradigmenwechsel im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel antizipiert und nutzt, um durch ihre akademischen Leistungen die Entwicklung der beruflichen, wirtschaftlichen, sozialen, gesundheitlichen und künstlerischen Praxis zu unterstützen.
  • die die Attraktivität ihrer Aus- und Weiterbildung sicherstellt, um in einer nationalen und europäischen Perspektive dazu beizutragen, insbesondere in den von einem Fachkräftemangel betroffenen Bereichen den Bedarf an lebenslangem Lernen zu decken.
  • die sich dank geeigneter Rahmenbedingungen in ihrer Rolle als Expertin für öffentliche und private Partner und als Institution, deren Wirken einen sozialen Impact hat, für eine integre, offene, inter- und transdisziplinäre und entschieden praxisorientierte Forschung engagiert.
  • die ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt, indem sie auf freiwilliger Basis und in Absprache mit den Interessengruppen soziale und ökologische Belange und insbesondere die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung in ihre Aufgaben integriert.

Strategische Ziele und Absichten 2025–2028

Lehre

Absichten 2025–2028

  • Den Einbezug von Personen aus der Arbeitswelt und Fachkräften aus der Praxis auf allen Bildungsebenen im Sinne des Lernens durch Zusammenarbeit fördern (ko-konstruktiver Ansatz).

  • Eine systematische Reaktion auf die Bedürfnisse des beruflichen Umfelds auf allen Bildungsebenen und insbesondere in Bereichen mit einem starken Fachkräftemangel fördern, indem spezifische Massnahmen auf struktureller und/oder pädagogischer Ebene eingeleitet werden.

Die Partnerschaft mit der Berufswelt ist das Kerngeschäft der Fachhochschulen. Sie müssen sich für den Aufbau nachhaltiger Partnerschaften mit der Berufswelt einsetzen. Diese partnerschaftlichen Formen der Zusammenarbeit müssen sich auf prioritäre Themen konzentrieren, wie etwa die Herausforderungen des Fachkräftemangels oder die Aufwertung von Service Learning nach dem Beispiel des HES-SO-Projekts «Proches Aidant-e-s: un Service des Etudiant-e-s en Santé (PAuSES)» (ein Projekt für Studierende im Fachbereich Gesundheit zugunsten von pflegenden Angehörigen). Dabei sollen die Vertreterinnen und Vertreter der Berufskreise so weit wie möglich einbezogen werden. Sie können sich auch an anderen Aufgaben als der Lehre beteiligen, beispielsweise an der Evaluation von Studiengängen, an Dienstleistungen oder an der Forschung.

Absichten 2025–2028

  • Sicherstellen, dass das Lehr- und Forschungspersonal über eine Positionierung und Kompetenzen verfügt, dank denen es mit den heutigen Veränderungen Schritt halten kann, und den Spielraum beim Aufbau des Bildungsangebots zur Entwicklung von Ausbildungen nutzen, die auf die Bedürfnisse der Gesellschaft abgestimmt sind.

  • Auf Fachbereichsebene das Angebot an Aus- und Weiterbildungen insbesondere durch eine verstärkte interne Strukturierung (Portfolio) in einer kohärenten und komplementären strategischen Vision koordinieren, um die Sichtbarkeit des Angebots und die Orientierung im Studienverlauf zu gewährleisten.

Die Kompetenzen des Lehr- und Forschungspersonals sind entscheidend, damit die Ausbildungsinhalte im Sinne von Open Education kontinuierlich an die beruflichen und gesellschaftlichen Bedürfnisse angepasst werden. Um Lehrende und Forschende in dieser Rolle zu unterstützen, entwickeln das Rektorat und die Hochschulen der HES-SO begleitende Instrumente. Die Fachbereiche der HES-SO spielen bei der Koordination der Aus- und Weiterbildungsangebote eine grundlegende Rolle. Dies zeigt sich in der Einführung von Bildungsportfolios und führt zu einer besseren Orientierung im Studienverlauf. Zudem wird das Lehr- und Forschungspersonal kontinuierlich über Veränderungen in der Berufswelt informiert (künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel)

Absicht 2025–2028

  • Ausgehend von der Strategie des lebenslangen Lernens (Life Long Learning, LLL), die ein Merkmal der HES-SO ist, eine institutionelle Politik zur Flexibilisierung der Bildungswege definieren und deren Umsetzung in Zusammenarbeit mit den Berufskreisen unterstützen.

Die Flexibilisierung der Bildungswege ermöglicht auch nicht-traditionellen Lernenden den Zugang zur Bildung. Sie bekämpft den Fachkräftemangel und fördert die Vielfalt der Berufsprofile. Die Flexibilisierung erfordert eine gute Koordination zwischen den Hochschulen sowie eine aktive Rolle des Rektorats, um eine gemeinsame Vision voranzubringen.

Forschung und Innovation

Absicht 2025–2028

  • Um ihren Ambitionen gerecht zu werden und ihre Integration in wissenschaftliche und professionelle Netzwerke zu festigen, unterstützt die HES-SO das Lehr- und Forschungspersonal bei der Akquirierung von Drittmitteln und setzt dabei insbesondere auf den Aufbau von Forschungspartnerschaften.

Die Besonderheit der Forschung und Innovation an den FH sowie ihre gesellschaftlichen Auswirkungen müssen hervorgehoben werden. Die regionale Verankerung und die Praxisorientierung sind eine Stärke, die durch den Aufbau nachhaltiger Strukturen oder Programme in Zusammenarbeit mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern langfristig gefestigt werden muss.

Absichten 2025–2028

  • Das Narrativ der FH-Forschung aufnehmen und umsetzen und die für eine kohärente Umsetzung erforderlichen internen Mechanismen, einschliesslich der Grundfinanzierung, sicherstellen.

  • Initiativen zur Stärkung des doppelten Kompetenzprofils entwickeln, die Rekrutierung von Personen fördern, die diesem Profil entsprechen, und diese Personen mit Blick auf die Nachwuchsplanung unterstützen.

Das Lehr- und Forschungspersonal spielt eine zentrale Rolle bei der Festigung des Narrativs der FH-Forschung, das in den verschiedenen Fachkulturen konkrete Form annehmen muss. Die Kohärenz zwischen den verfolgten Ziele und den mobilisierten Ressourcen muss sichergestellt werden. Der Rekrutierung von Personen mit einem doppelten Kompetenzprofil muss Priorität eingeräumt werden.

Absichten 2025–2028

  • Die gesellschaftlichen Auswirkungen der Forschung und deren Messung mithilfe relevanter Indikatoren verstärken und aufwerten.

  • Die inter- und transdisziplinäre Forschung insbesondere durch Open Innovation und die Öffnung von Forschungsergebnissen anregen, unterstützen und aufwerten.

Eine der Besonderheiten der Forschung der HES-SO besteht darin, dass sie der Gesellschaft direkt zugute kommt. Die Kompetenzen der HES-SO in den Bereichen Open Innovation und Transdisziplinarität verstärken die Auswirkungen dieser Forschung und müssen unterstützt werden. Zudem sollen die Bemühungen in Bezug auf Open Access und Open Data gemäss der Logik «so offen wie möglich und so geschlossen wie nötig» weitergeführt werden.

Beiträge an die Gesellschaft

Absicht 2025–2028

  • Innerhalb der HES-SO und ausgehend vom Bestehenden eine gemeinsame Vision der gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung sowie die Modalitäten ihrer Umsetzung erarbeiten.

Das Engagement der Hochschulen und Fachbereiche im Bereich der gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung ist oft auf verschiedene Themenbereiche aufgeteilt. Es existiert gegenwärtig kein gemeinsames Bezugssystem. Die Bemühungen zur Klärung der Positionierung der HES-SO als Organisation, die wissenschaftliche und demokratische Werte vertritt, müssen vom Rektorat mit den Hochschulen, den Fachbereichen und anderen Interessengruppen koordiniert werden.

Absicht 2025–2028

  • In allen Hochschulen die Strategie stärken und die Dienstleistungen sichtbar machen, insbesondere gestützt auf den Ansatz der HES-SO bezüglich der gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung.

Die Dienstleistungen aller Hochschulen müssen gegenüber KMU, Gesundheits- und Sozialrichtungen, kulturellen Institutionen und öffentlichen Verwaltungen sichtbarer gemacht werden. Das gemeinsame Narrativ der gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung bestimmt die Leistungen zugunsten der Gesellschaft, ohne notwendigerweise eine finanzielle Gegenleistung dafür zu erhalten.

Institutionelle Politiken

Absicht 2025–2028

  • In allen Aufgaben die von den europäischen Netzwerken und insbesondere UNITA gebotenen Möglichkeiten zur Entwicklung von Partnerschaften und Programmen vorantreiben, vor allem im Bereich der Mobilität.

Der Aufbau des europäischen Hochschul- und Forschungsraums ist für die HES-SO von zentraler Bedeutung. Solange die Nicht-Assoziierung der Schweiz an die europäischen Rahmenprogramme bestehen bleibt, müssen dauerhafte bilaterale Partnerschaften entwickelt werden. Der Beitritt der HES-SO zur europäischen Universität UNITA stellt einen Eckpfeiler ihrer strategischen Positionierung dar.

Absichten 2025–2028

  • Die eingeleiteten Arbeiten an den Verwaltungs- und DRIVE-Anwendungen weiterführen, um Mindeststandards festzulegen und gemeinsame Instrumente zur Erfüllung der Aufgaben zu nutzen, wobei die Zugänglichkeit und Zuverlässigkeit der Daten gewährleistet sein muss.

  • Die gemeinsamen Verwaltungsprozesse auf allen Ebenen der HES-SO und im Sinne der Subsidiarität und einer Begleitung des Wandels optimieren.

Die Stärke der HES-SO beruht sowohl auf den Besonderheiten ihrer Hochschulen als auch auf ihrer Fähigkeit, eine gemeinsame Sprache zu pflegen. Vor diesem Kontext muss die Etablierung gemeinsamer Standards und Instrumente sichergestellt werden, um die Produktion gemeinsamer und damit für möglichst viele Menschen nützlicher Daten zu gewährleisten. Die gemeinsamen Standards sollen auch die Steuerungsfähigkeiten der HES-SO stärken und eine Identifizierung von Verwaltungsprozessen ermöglichen, die optimiert werden müssen.

Globale Strategie und Absichtsplan 2025–2028