Die Erfahrungen von Menschen mit Herzinsuffizienz und ihren Angehörigen teilen
Gesundheit Freiburg
Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Zum einen werden Erfahrungsberichte gesammelt, um besser zu verstehen, wie Menschen mit Herzinsuffizienz und ihre Angehörigen Symptomverschlechterungen erleben. Zum anderen wird geprüft, welchen Einfluss solche Erfahrungsberichte auf andere Betroffene und ihre Angehörigen haben.
Menschen mit einer Herzinsuffizienz warten bei einer Verschlechterung ihrer Symptome oftmals (zu) lange, bis sie eine Gesundheitsfachperson konsultieren. Je später eine Person im Spital vorstellig wird und je schlimmer die Symptome zu diesem Zeitpunkt sind, desto grösser ist das Risiko für schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit. Bei Symptomverschlechterungen rechtzeitig Hilfe zu suchen, ist eine der Massnahmen, die in den Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie für die Diagnose und Behandlung von akuter und chronischer Herzinsuffizienz empfohlen wird. Wir wissen aber erst wenig darüber, wie bei Menschen mit Herzinsuffizienz diese Zeit bis zur Konsultation einer Fachperson verkürzt werden kann.
Das Projekt besteht aus zwei separaten Studien, in denen jeweils andere Methoden eingesetzt werden: eine explorative qualitative Studie (HEALTH EXPERIENCE 1) und eine quasi-experimentelle Studie (HEALTH EXPERIENCE 2).
An HEALTH EXPERIENCE 1 nehmen Personen mit Herzinsuffizienz und ihre Angehörigen teil, die sich an eine Situation erinnern können, in der die Symptome der Herzinsuffizienz sich verschlimmert haben. Mit den Teilnehmenden werden narrative Interviews geführt, um von ihnen zu erfahren, wie sie die Symptomverschlechterung erlebt und wie sie darauf reagiert haben.
Ausschnitte aus den narrativen Interviews werden anschliessend verwendet, um Erfahrungsberichte zusammenzustellen, die für HEALTH EXPERIENCE 2 genutzt werden.
Die Teilnehmenden der zweiten Studie (HEALTH EXPERIENCE 2) werden sich diese Erfahrungsberichte ansehen und das Forschungsteam wird untersuchen, wie sich dies auf die Risikowahrnehmung und das Selbstmanagement der Menschen mit Herzinsuffizienz und ihren Angehörigen auswirkt. Dabei geht es insbesondere auch um die Wahrnehmung und Interpretation von Symptomen und um den Entscheid, wann eine Fachperson konsultiert wird.
Das Projekt soll dazu beitragen, in Zukunft qualitativ hochwertige Erfahrungsberichte zur Verfügung stellen zu können, um damit Menschen mit Herzinsuffizienz und ihre Angehörigen zu unterstützen.
Dieses Projekt wird im Kanton Freiburg in einer Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für Gesundheit Freiburg (HEdS-FR) und dem freiburger spital (HFR) durchgeführt.