DE

Die HES-SO ist die erste Fachhochschule, die sich einer europäischen Universität anschliesst

Publié le 02.06.2022. Mis à jour le 02.06.2022.

Die HES-SO wurde heute als assoziiertes universitäres Mitglied in die europäische Hochschulallianz UNITA – Universitas Montium aufgenommen. Diese Assoziierung eröffnet den Studierenden und den Mitarbeitenden der HES-SO neue Möglichkeiten der Zusammen¬arbeit und Mobilität. Sie erfolgt in einem Umfeld, das für die Schweizer Hochschulen nach ihrem jüngsten Ausschluss aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union «Horizon Europe» nach wie vor schwierig ist.

Die Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) schliesst sich der Hochschulallianz UNITA –Universitas Montium als assoziiertes universitäres Mitglied an. UNITA ist ein Zusammenschluss von sechs Universitäten in fünf europäischen Ländern: Universidade de Beira Interior (Portugal), Universidad de Zaragoza (Spanien), Université de Pau et des Pays de l'Adour (Frankreich), Université Savoie Mont Blanc (Frankreich), Università di Torino (Italien) und Universitatea de Vest din Timisoara (Rumänien). Diese Hochschulen vereinen über 160'000 Studierende und 15'000 Mitarbeitende. Zum UNITA-Netzwerk gehören zudem sechs assoziierte Universitäten und 14 internationale Universitäten in Lateinamerika, Afrika, Asien und Nordamerika.

Die Hochschulen, die der UNITA angehören, haben alle Gemeinsamkeiten mit der HES-SO: Sie sind in Bergregionen und grenzüberschreitenden Gebieten beheimatet und wollen die sprachliche Vielfalt fördern. Ihr Ziel ist es, auf allen Ebenen ihrer Institution und in allen Tätigkeitsbereichen – Bildung, Forschung, Innovation und Leistungen für die Gesellschaft – eng zusammenzuarbeiten.

Chancen für Forschende und Studierende

Die HES-SO ist die erste Schweizer Fachhochschule, die sich mit einer europäischen Universität assoziiert. Diese Zusammenarbeit ist für die Institution von strategischer Bedeutung. Sie ermöglicht ihr nicht nur die Teilnahme an einem Exzellenznetzwerk in Lehre und Forschung, sondern auch eine aktive Rolle bei der Entwicklung des europäischen Hochschulraums und der Forschung.

Konkret wird die Assoziierung an UNITA die Möglichkeiten für Mobilität und Zusammenarbeit erweitern, insbesondere in den drei von UNITA initiierten Forschungs- und Innovationshubs zu den Themen erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und kulturelles Erbe. Diese Hubs wollen einen Raum für den Austausch unter Forschenden schaffen, um neue gemeinsame Forschungs- und Innovationsprojekte zu entwickeln. Durch die Schaffung eines echten interuniversitären Campus bietet dieser Zusammenschluss auch neue Möglichkeiten im Bereich der Mobilität und Ausbildung für die Studierenden der 28 Hochschulen der HES-SO.

Eine Öffnung gegenüber der EU in einem schwierigen Kontext

2022 hat die Europäische Union (EU) erstmals beschlossen, die Initiative «Europäische Universitäten» auf die Bildungseinrichtungen des Bologna-Raums auszuweiten, zu dem auch die Schweiz gehört. Die Assoziierung an UNITA bietet eine seltene Gelegenheit, sich in ein strategi­sches europäisches Netzwerk einzubringen, seit die Schweiz nicht mehr mit Erasmus+ assoziiert ist (2014) und aus dem Forschungsprogramm Horizon Europe (2021) ausgeschlossen wurde. Durch diese Partnerschaft bekräftigt die HES-SO ihren Willen zur Öffnung und Zusammen­arbeit mit ihren europäischen Partnern.

Diese Allianz darf aber nicht über die Schwierigkeiten hinwegtäuschen, mit denen Schweizer Hochschulen konfrontiert sind, seit sie keinen Zugang mehr zu den Horizon Europe- und Erasmus+-Programmen haben. Die volle Assoziierung an die EU-Programme muss das prioritäre Ziel der Schweiz bleiben. Nur so kann eine weiterhin wettbewerbsfähige Forschung in unserem Land sowie die Integration in Netzwerke mit attraktiven Bildungswegen sichergestellt werden.

Eine Exzellenzinitiative der EU

Ziel der Initiative «Europäische Universitäten» ist es, die Gründung von Hochschulallianzen zu unterstützen und dadurch die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschul­bildung zu stärken. Derzeit gibt es 41 Allianzen, an denen mehr als 280 Hochschuleinrichtungen beteiligt sind. Innerhalb dieser europäischen interuniversitären Standorte können Studierende, Doktoran­dinnen und Doktoranden, Forschende und Mitarbeitende auf erleichterte Weise studie­ren und zusammenarbeiten. Die Initiative zählt heute zu den renommiertesten Projekten des Erasmus+-Programms der Europäischen Union.